09.09. Sigiriya

Für heute haben wir uns zwei Dinge vorgenommen. Früh wollen wir auf den Löwenfelsen und am Nachmittag steht noch mal eine Elefantensafari auf dem Plan. Unser Vermieter hat uns gestern eine Tour durch den Kaudulla Nationalpark angeboten. Das kostet uns 5500 Lkr zuzüglich Parkeintritt. Da er einen eigenen Jeep hat, können wir gleich von hier aus starten.

Doch jetzt wollen wir erstmal auf den Löwenfelsen. Wir sind extra früh aufgestanden, damit wir nicht zusammen mit hunderten anderen Touristen den Aufstieg machen. Die Wege nach oben sind hier schmal. Wenn einer sich ausruht, haben alle anderen auch Pause. Kurz vor 7 brechen wir auf. Schon der Anmarsch zieht sich. 

Festungsgraben
Festungsgraben
von dort kommen wir...
von dort kommen wir...
... und da wollen wir hin.
... und da wollen wir hin.
Der Löwenfelsen ist Weltkulturerbe und somit ist der Eintrittspreis nicht gerade günstig. Am Kassenhäuschen berappen wir 4260 Lkr pro Person und dann sind wir auch schon drin in der Festungsanlage. 

Die Geschichte zu diesem besonderen Ort ist nicht so schön: Kassipa I (477-495 n. Ch.) war der Sohn einer Nebenfrau und somit nicht der Thronerbe. Kurzerhand ließ er seinem Vater lebendig einmauern und übernahm die Herrschaft. Doch im Leben bleibt nichts ungesühnt: Kassipa wurde seiner Herrschaft nicht froh, denn er fürchtete immer, dass sein Bruder als rechtmäßiger Thronerbe aus Indien zurückkehrt und ihm stürzt. Um sich sicherer zu fühlen, baute er einen Palast auf dem 200 m hohen Felsen. Sein Bruder kam im Jahr 495 zurück und im Zuge eines Kampfes begann Kassipa Selbstmord.


Unten, noch vor dem Felsen, sind die Grundmauern der alten Siedlung noch gut zu erkennen. 

Den langen Weg, den wir vorhin draußen am Festungsgraben entlang gelaufen sind, gehen wir nun drinnen wieder zurück, direkt auf den Sirigiya-Felsen zu. 

Einige Treppenstufen bringen uns direkt bis zum Felsen. 

Weiter geht's eine Wendeltreppe hinauf, die hier an den Fels geklammert ist. Die Wendeltreppe endet in einer kleinen Felsnische. Und diese Felsnische ist eine Sackgasse. Man kommt nur weiter, wenn man auf einer zweiten Wendeltreppe wieder hinab steigt. In der Felsnische können wir bunte Felsmalereien bestaunen, die berühmten Wolkenmädchen. Es besteht absolutes Fotografier-Verbot hier.

Nach wenigen weiteren Metern stehen wir auf halber Höhe auf einem Plateau. Zwischen zwei Löwentatzen führt der Weg weiter mach oben. Diese Stelle ist das Löwentor. Schon damals soll es hier ähnlich ausgesehen haben. 

Nachdem wir die an den Fels genagelte, schmale Stahltreppe hinter uns gelassen haben, stehen wir endlich auf dem Löwenfelsen. Auch hier sind die alten Grundmauern der Gebäude noch gut zu erkennen. Noch am besten erhalten ist das alte Badebassin. 

Wir haben nun alles gesehen und gehen wieder zurück in unser Quartier. Unterwegs treffen wir noch den Arbeitselefanten von Sirigiya, der gerade ein Bad nimmt. 

Zu Hause wurde inzwischen von unserer Vermieterin (ihr Mann wird heute Nachmittag unser Jeepfahrer sein)... 

... das Frühstück vorbereitet. 

Nach dem Frühstück faulenzen wir im Zimmer und auf der Terrasse. 14 Uhr ist dann der Safaristart. 

Die Safaritour im Kaudulla ist großartig. Hier gibt es große, weite Flächen, so dass es ein leichtes ist, die Tiere zu entdecken. Und wir sehen wirklich viele Tiere. Es gibt hier Vögel, die aussehen, wie unsere Störche... 

... Elefantenbullen haben gerade Revierstreitigkeiten... 

... und Herden von Wasserbüffeln ziehen durch die Ebene.

Und überall sehen wir Elefanten, mal einzelnd herumziehend und mal als Großfamilie unterwegs. 

Der Rückweg aus dem Nationalpark gestaltet sich dann etwas schwierig. Tagsüber hat es mehrfach geregnet. Die Wege im Park sind aufgeweicht und schlammig. Und viele Jeeps nehmen jetzt den gleichen Rückweg. Vorn hat sich nun schon der erste Jeep festgefahren, unmittelbar vor einer schmalen Flussdurchfahrt. (Allradantrieb haben die alle nicht.) Aber warten, bis man an der Reihe ist, um vorbeizufahren, will hier niemand. Alle Jeeps kämpfen um einen Platz an der Flussdurchfahrt. Es ist die reinste Schlammrallye. 

Zu Hause angekommen, ist das Abendessen von unserer Vermieterin schon vorbereitet. Mit einem leckeren Hühnchencurry beenden wir diesen Tag.