05.09. Ella Rock und mehr...

Strahlender Sonnenschein heute morgen. Beste Bedingungen für unsere Wanderung auf den Ella Rock. Also Wanderschuhe an und rauf aufs Gleis. 

Nach einer Talbrücke verlassen wir die Bahntrasse und laufen einen steilen Pfad in die Berge hoch. 

Anfangs gibt es hier unzählige Pfade, die durch übermannshohes Gras führen. Wir sind in einem echten Labyrinth. Ohne Navi hätten wir keine Chance gehabt. 

Es ist sehr warm heute und der Durst meldet sich an. Da kommt das kleine Restaurant sehr gelegen, das hinter einer Kurve vor uns auftaucht. Wir trinken etwas und schauen derweil einer Frau beim Wäsche machen zu. 

Der Weg wird nun breiter und führt direkt in Richtung Gipfel. 

Als wir endlich oben ankommen, sind wir beide vollkommen durchgeschwitzt. Aber die Anstrengung hat sich gelohnt. Wir haben fantastische Aussicht. Einige Meter vom Gipfel entfernt gibt es noch einen weiteren Aussichtspunkt mit einer kleinen Heiligenstatue in einer Felsnische. 

Außer uns waren auch noch andere Touristen auf dem Ella Rock. Nicht weit von uns entfernt stand eine junge Frau und aß Kekse. 10 Meter weiter saß ein kleiner Affe. Plötzlich sprang der Affe auf die Frau zu, kletterte blitzschnell an ihr herauf und schlug ihr die Keks-Packung aus der Hand. Die Frau schrie vor Schreck laut auf. Und der Affe lies sich die Kekse schmecken. 

Der Rückweg abwärts gestaltet sich wesentlich einfacher als der Aufstieg. Wieder an der Bahntrasse angekommen, nehmen wir aber nicht die Richtung nach Ella, sondern laufen in die andere Richtung zur Bahnstation Kitha-Ella. Wir wollen den gestern verlorenen Tag nachholen. 

Heute ist der Zug nahezu pünktlich. Wir steigen mit unseren Tickets von gestern ein und fahren nach Badulla. 

Badulla ist um einiges größer als Ella. Vom Bahnhof laufen wir los in Richtung "Duhinda Falls". Nach wenigen Metern kommen wir an einer Tempelanlage vorbei. Ich gehe rein und schaue mir alles an. Silke wartet vor dem Tempel. Sie möchte nicht mit rein, weil sie ihre Schuhe nicht ausziehen will. 

Danach geht es weiter zum Wasserfall. Doch weit kommen wir auch diesmal nicht. Auf der Straße vor uns formiert sich gerade ein Festumzug. 

In Sri Lanka ist jeder Vollmondtag ein Feiertag. Vollmond ist auch heute. Deswegen ist heute hier auch der Umzug. An der Spitze des Umzugs sind Trommler und Musiker zu sehen. Danach folgen Tänzer. Zum Schluss folgt ein riesiger blumengeschmückter Festwagen. Der ist so hoch, dass es zweier Helfer bedarf, die mit langen Holzstangen die Stromkabel über der Straße anheben müssen, bevor der Wagen drunter durchgezogen werden kann. 

Nach einer knappen halben Stunde gehen wir weiter. Wir nehmen nur kleinere Straßen. Das ist zwar etwas weiter, aber auf der Hauptstraße ist uns zu viel Verkehr. Hier auf den Nebenstraßen gibt es dafür ganz andere Verkehtsteilnehmer. 

Allmählich zieht sich der Weg. Wir überlegen, ob wir uns für das letzte Stück lieber ein Tuk-Tuk nehmen. Wir überlegen zu lange. Inzwischen sind wir schon in so einsame Gegenden gewandert, dass kein Tuk-Tuk mehr vorbei kommt. 

Endlich treffen wir wieder auf eine Hauptstraße, direkt an einer Bushaltestelle. Das mit der Bushaltestelle passt gut, denn es fängt gerade an, heftig zu regnen. Wir verkriechen uns ins Bushäuschen. 

Nach einer Weile stoppt ein Pkw am Bushäuschen. Ein junges Paar bringt einen alten Mann zum Bus. Uns fragen sie, wo wir hin möchten. Wir erzählen, dass wir eigentlich zu den Wasserfällen wollten, aber das wir das jetzt wegen des Regens wohl aufgeben werden. Die Beiden meinen aber, wir sollten einsteigen. Und dann chauffieren sie uns bis zum Wasserfall. Es waren noch gut 2 km bis dorthin. Zu Fuß hätte das noch gedauert. 

Am Parkplatz bei den Fällen holen wir uns bei einer der vielen Buden eine Stärkung. Es regnet hier auch nicht mehr. Wir machen uns auf zu den Fällen. Vom Parkplatz führt ein Wanderweg bis dorthin. Dauert 30 Minuten bis hin, wird uns gesagt. Der Wanderweg zu den Fällen ist schmal und verläuft direkt am Hang. Trotzdem ist er vollkommen zugebaut mit Händlerbuden. Teilweise läuft man wie in einem Tunnel, über uns ein Holzdach und rechts und links neben uns die Händlerauslagen. Hier scheint sich das Geschäft mit den Touristen zu lohnen und jeder will mitverdienen. 

Ein Blick auf die Uhr sagt uns: "Entweder Wasserfall oder Rückzug nach Ella schaffen". Wir entscheiden uns für den Zug und gehen nur noch soweit, dass wir den Wasserfall wenigstens von der Ferne noch einmal vor die Linse bekommen. 

Letztendlich haben wir dann garnicht den Zug nach Ella genommen, sondern sind mit dem Bus gefahren.